Nuit blanche
Mit einer Nuit blanche verabschiedeten wir uns bei einem wunderschönen Candlelight Dinner in die Ferien. Neben der Rede von Frau Lucius gab es Gesangsbeiträge einzelner Schülerinnen und ein Lied, vorgetragen von der Mädchenband. Diejenigen, die unsere Schule in diesem Sommer verlassen, wurden verabschiedet und Merlin, der seit der 5. Klasse bei uns war und als äußerst hilfsbereiter Junge in unserer Erinnerung bleiben wird, bekam ein besonderes Geschenk – ein Lucius-Armband aus Leder mit einer Coin, auf der das Wappen, das Logo der Internatsschule, eingraviert ist.
Alle anderen bekamen wie Merlin eine Einladung des Alumnivereins, dem sie von nun an angehören und eine Anstecknadel, auf der ebenfalls das Wappen zu sehen ist.
Rede von Laura Lucius
Meine lieben alle,
ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich habe einerseits den Eindruck, dass ich mich kaum an den Beginn dieses Schuljahres erinnern kann, wo ja alles noch relativ normal gestartet ist, und andererseits habe ich das Gefühl, dass das Schuljahr ab Weihnachten wie verflogen ist, obwohl dieser Winter nicht enden wollte.
Ich erinnere mich lebhaft an diesen wunderbaren, sonnigen Septembertag, an dem wir die Probeschüler hinten bei den Containern aus der Probezeit entlassen haben und ich erinnere mich dann auch an diese letzten drei Tage vor Weihnachten, wo das Virus auch schließlich unsere Schule getroffen hat.
Ich erinnere mich dann an endlose eiskalte und dunkle Wintertage, immer mit Maske, immer mit Abstand, immer vor dem Monitor, an manchen Tage hatte ich den Eindruck, meine Daunenjacke und die Maske seien angewachsen.
Ein Highlight war, als die 6er, die Q2 und die Q4 wiederkommen konnten – und nach und nach diejenigen, die sich für die Notbetreuung entschieden haben.
Die Zeit der Notbetreuung war irgendwie magisch – alle Jungs, groß und klein, im Wiesenhaus – eine kleine, aber beständige Anzahl von wiederkehrenden Schülerinnen und Schülern, die sich als „Notbetreuungsgruppe“ formatierten. Neue Freundschaften entstanden, neue SchülerInnen kamen dazu und gliederten sich ein.
Ich erinnere mich auch an die uns stets begleitende Angst, sich zu infizieren – wir alle, die wir sonst von Nähe leben und uns darüber definieren, mussten Abstand halten, Distanz bewahren – das war schrecklich.
Und doch war der Alltag, eure Anwesenheit das, was mich gestärkt und motiviert hat, die Krise mit euch zu durchlaufen, war viel einfacher, als wenn ihr nicht da gewesen wärt.
Endlose Nachmittage und Abende im Silentium, Maske, Maske und nochmal Maske…
Und die dann bangen Sitzungen vor dem Bildschirm, wenn das Coronakabinett wieder getagt hatte – die bange Frage – wie geht es weiter?
Unendliche Emails an euch, eure Eltern, um alle immer auf dem Stand zu halten…
Es war eine schwere Zeit.
Als nach Ostern (es war immer noch eisig) die Losung aus- ging, dass immer noch weiter Distanzunterricht erfolgen sollte, waren wir alle sehr entmutigt – wir wollten euch wieder präsent sehen, euch um uns haben, ich glaube, vielen von euch ging das ähnlich.
Und dann endlich! Im Mai durftet ihr zurückkehren aber nichts war mehr beim Alten…durch die verordnete Quarantäne war so viel Nähe auf einmal, so viel Struktur und Regelungen für viele von euch eine ziemliche Packung…ja, Corona hat uns dünnhäutiger gemacht, wir müssen uns an das soziale Miteinander mit all seinen Herausforderungen wieder gewöhnen. Und ich glaube, wir werden erst und hoffentlich nach den Sommerferien einen „normalen“ Alltag erfahren.
Viele, viele von euch haben sich wirklich wacker durch den Distanzunterricht geschlagen, ich habe so viele gute Zeugnisse unterschrieben in diesem Schuljahr!
Und ich kann nicht müde werden euch zu sagen – damit gebt ihr uns so viel zurück, indem ihr Schule ernst nehmt und die Bemühungen eurer LehrerInnen wertschätzt.
Wenn wir uns heute hier versammeln, dann auch, um euch einen guten Ausklang aus diesem zerfledderten Schuljahr zu ermöglichen – einen guten Moment, auf den ihr zurück blicken könnt. Das Schuljahr ist vorbei – die allermeisten sind versetzt – und die Sommerferien winken – ein guter Moment.
Einige von euch werden und nach diesem Schuljahr verlassen und wir möchten uns namentlich von euch verabschieden:
Das sind Paula und Emma, Ella, Merlin, Luca, Mick, Ruben, Christian , Vicky, Reiner und Lea.
Für euch beginnt nach den Sommerferien ein neues Leben nach dem Lucius, aber, selbst wenn ihr nun neue Wege beschreitet, so bleibt ihr doch Lucianer.
Die Luciana ist der Verband der ehemaligen SchülerInnen vom Lucius und dem gehört ihr nun an.
Anbei überreiche ich euch im Namen der Luciana ein Einladungsschreiben zu ihrem Verein. Wir wünschen euch alles Gute und vergesst uns nicht!
Merlin, dich bitte nochmal zu mir. Merlin, du bist seit der 5. Klasse bei uns und du bist ein solch fester Bestandteil unserer Internatsgemeinschaft geworden.Deine freundliche Art, deine unglaubliche Hilfsbereitschaft, deine uneitle Art, überall anzupacken, wo Not am Mann ist, damit haben wir dich alle ins Herz geschlossen.
Wir sind froh, dass wir dich bis hierher begleiten durften und auch ein wenig stolz, auf uns und dem, was aus dir geworden ist. Dich kann man auf die Welt loslassen!
Damit du uns nicht vergisst, möchten wir dir für deine Einsatz- und Hilfsbereitschaft ein kleines Geschenk überreichen, was dich hoffentlich immer an uns erinnert.
Dieser Abend ist für euch, für uns, der letzte Abend vor den ersehnten Sommerferein. Eine „Nuit blanche“, mit festlicher Kleidung, Candlelight Dinner, Musik, Gesang und Tanzen, Lagerfeuer und fröhlicher Stimmung.
Die letzten News
- Hier ist Leben in der Bude!13. Dezember 2024 - 14:13
Erstes Wohnzimmerkonzert berührt und begeistert
- Mit Gelassenheit und ohne Ängste im Schulalltag29. November 2024 - 9:56
Achtsamkeit üben
- Lucius – Sing It29. November 2024 - 9:56
Wir schlagen die leisen Töne an