Pünktlich um halb neun fällt die Tür zum Treppenhaus im ersten Stock hinter mir ins Schloss und mich erwartet ein ruhiger Abend bei den Mädchen der Klassen 6, 7 & 8, welche natürlich alle schon bettfein und gemütlich in ihren Betten liegen…
Doch dann holt mich die Realität ein. Mich erwartet eine lebhafte Horde gut gelaunter Mädchen, welche aufgedreht – und kein bisschen müde – auf dem Gang herum-schwirren. Meine erste Aufgabe besteht darin, die fröhliche, freche Mannschaft in ihre Zimmer zu schicken.
Sobald sich keine mehr auf dem Gang befindet, schnappe ich mir den von den Mädchen geliebten Korb und gehe durch die Zimmer, wo mir der Satz „Handys, bitte!“ flüssig über die Lippen kommt, gefolgt von einem lauten Stöhnen und Meckern. Um zehn, wenn endlich alle in ihren Betten liegen, drehe ich meine letzte Runde, quatsche noch ein wenig mit ihnen und bitte sie, die Lichter zu löschen, was in manchen Zimmern bis dahin ohnehin schon passiert ist.
Pünktlich um halb elf fällt die Tür zum Treppenhaus im ersten Stock hinter mir ins Schloss und mich erwartet mein eigenes Bett. Puh! Endlich! Doch das ist noch lange nicht das Ende, denn der Morgen ist noch nicht gekommen, an dem ich die Mädchen aus dem Land der Träume zurückhole und darauf achten muss, dass diese um halb acht die wichtigste Mahlzeit des Tages zu sich nehmen und zum Frühstück gehen. Natürlich bereits top gestylt und wie aus dem Ei gepellt!
Amelie Fischmann, Abiturientin 2013