Eröffnung der Sternwarte

Eröffnung der Sternwarte

„Ein Meilenstein“; „Wunderbar“„ Genial“; „Wie cool“ und viele begeisterte Kommentare mehr hörten wir anlässlich der feierlichen Eröffnung der Sternwarte. „Der lange Weg zu den Sternen“, so titulierte der Vorstand der Ehemaligen, Claus Hartherz, sein Grußwort. War es doch vor allem die Luciana, der Alumni-Verein, gewesen, der die Planung und den Bau des Observatoriums von Anfang an begleitete und unermüdlich für dieses Herzensprojekt warb.

Auf der Ehrentafel stehen all die Sponsoren, die das ganze Abenteuer überhaupt erst ermöglichten. Und der Weg war in der Tat lang, sehr lang. Laura Lucius, die Schulleiterin, griff die Entstehungsgeschichte der Sternwarte in ihrer Rede auf – weiter unten ist sie nachzulesen.

„Diese Sternwarte ist für uns, für uns Schülerinnen und Schüler“, brachte es die Schulsprecherin, Marie Antoni, auf den Punkt. Ein neues, spannendes Lernen ist möglich, und dass dies gelingen wird, war dem leidenschaftlichen und humorvollen Vortrag unseres Astro-Physikers und Lehrers Walter Gröning nur zu gut anzuhören. Mit Begeisterung nahm er uns in seinem Vortrag mit zur Sonne, auf die Venus und vorbei an vielen leuchtenden Sternen. Wir sind unglaublich stolz und glücklich, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern so eine besondere Art des Lernens, des Verstehens von Naturwissenschaften und vom Begreifen unserer Welt mit auf den Weg geben können.

Rede von Schul- und Internatsleiterin Laura Lucius

Was für ein feierlicher Anlass, was für ein Meilenstein für die Naturwissenschaften an unserer Internatsschule!

Warum erwähne ich das?

Weil einerseits über viele Jahre die Geisteswissenschaften und die Philologie an unserer Schule vermeintlich das Primat innehatten.

Andererseits knüpft der Bau unserer Sternwarte – und die damit verbundenen zukünftigen Forschungsergebnisse – an die versunkenen Zeiten an, wo unsere Internatsschule mit den Solarmobilen und Booten von Herrn Weckler auf den Straßen und Gewässern der Experimente über lange Zeit für Aufsehen gesorgt hatten.

Nun ist wieder ein Grundstein gelegt, um das naturwissenschaftliche Profil der Internatsschule Institut Lucius weiter auszubauen und voranzutreiben.

Und das macht uns sehr, sehr stolz und zuversichtlich. Ab jetzt greift Lucius nach den Sternen – das ist großartig!

Meinen Recherchen zufolge entstand die erste kühne Idee, eine Sternwarte auf dem Forsthaus entstehen zu lassen, in den Jahren 2016/2017.

Walter, du hast uns dreien damals deine Vision, hier vom Forsthaus aus, in die Sterne zu schauen, vorgestellt. Ich sehe uns noch im Physikraum sitzen, gebannt deinen Ideen lauschend und sofort brannten wir für die Sache.

Deine Idee war ein einfacher Bau, schlicht, aber effektiv, basierend auf deinen Erfahrungswerten mit der Sternwarte im Vogelsberg. Und du warst bereit, dein ganzes Knowhow mit einzubringen!

Erfreulicherweise folgte kurz darauf eines unserer legendären Luciana-Feste, wo das Feuer der Begeisterung auch auf den Luciana-Vorstand und Ehemalige übersprang. Vera Kissner hatte seinerzeit die Köpfe zusammengesteckt mit dem damaligen Luciana-Vorstandsvorsitzenden Christian Gasparic und den Ehemaligen Achim Milch und Uwe Werkmann.

Und in der Vollversammlung 2017 stellten wir dann mit Christian Gasparic unsere kühne Vision vor. Achim Milch und sein Sohn Moritz hatten wunderbare und vielversprechende Pläne einer Sternwarte mit Kuppel und einen daran anschließenden Klassenraum entworfen. Wer die Geschichte der Entstehung unserer Sternwarte verfolgt hat, erinnert sich sicher noch an die wunderschönen Flyer, die für Spenden warben, die unser Projekt unterstützen sollten. Auch wenn Achim Milch heute nicht dabei sein kann, gilt ihm an dieser Stelle unser besonderer Dank.

Achim hat keine Zeit und keine Mühe gescheut, um ein wunderschönes architektonisches Bauwerk für unsere Schule zu entwerfen – und das einzig und allein aus der Liebe und Begeisterung für unsere Schule. „Das Forsthaus ist meine Heimat und meine tiefe Verbundenheit zu Herrn Reinhard Lucius hat sich auf seine Nachfolgerinnen übertragen“, lässt er ausrichten. „Mit diesen Entwürfen – sagt er, „konnte ich endlich etwas zurückgeben für all das Gute, was ich hier erfahren habe“ – es sind solche Aussagen, die uns unsere Aufgabe mit vollem Herzblut ausführen lassen!

Doch zurück ins Jahr 2017 – Wir waren so euphorisch! Vera und Achim wanderten mit Walter Gröning passende Orte ab – schnell war klar, dass dieser der einzig richtige sein konnte! Zu diesem Zeitpunkt befanden sich meines Erachtens maximal 2 Klassenräume hier in unserem Gartencampus – wie anders ist der Anblick heute.

Nun begann die Suche nach Sponsoren – Christian Gasparic wurde nicht müde, solche zu finden – aber dann führte ihn seine berufliche Karriere nach Dubai, und so musste er schweren Herzens seinen Posten als Vorsitzender der Luciana an einen anderen übergeben.

Lieber Hardy – dieses Erbe hast du dann als nächster Vorstandsvorsitzender übernommen und lange schwere Last daran getragen. Denn eines war für dich sofort klar: Dieses Projekt musste durch dich zu Ende gebracht werden!

Doch nun kamen unzählige Unwägbarkeiten: deine Einarbeitung in die Vorstandsarbeit und die damit verbundenen Herausforderungen – so vieles musste vorangetrieben werden!

Der Bau des Wiesenhauses und anschließend Covid machten uns dann einen weiteren gründlichen Strich durch die Rechnung! Die Sternwarte schien in weite Ferne zu rücken…

und trotz aller Herausforderungen endeten wir immer wieder bei ihr: Immer hast du wieder die Sprache auf sie gebracht und gesagt: „Leute, das müssen wir jetzt angehen, ohne dieses Projekt beendet zu haben, kann ich meine Amtszeit nicht abschließen“.

Wir alle wollten den Traum nicht aufgeben – auch du nicht, lieber Walter – du hast gesucht und getüftelt – deine Beziehungen genutzt, um diesen Bau finanziell passgerecht zu machen. In diesem Zusammenhang gilt eine weitere Hommage an deinen Freund und Sternengucker Thomas Schmitt, der ebenso viele Erfahrungen im Aufbau von Sternwarten mitbrachte, wie du. Im letzten Sommer hat er sich zur Aufgabe gemacht, dich in deiner Mission für die schulische Bildung zu unterstützen. Uneigennützig und voller Elan für die Sache, hat er dich in allem begleitet, war dir Ratgeber und treuer Gefährte in deiner Mission: „Lucius greift nach den Sternen.“ Du und Thomas habt lange Wege auf euch genommen und lange Nachmittage und Wochenenden damit verbracht, um unsere Sternwarte in Stand zu setzen und sie für die nächsten Jahre tauglich zu machen.

Auch euch, lieber Walter und lieber Thomas, möchte ich in unser aller Namen unseren großen Dank aussprechen. Dieses Engagement hat sich nun ausgezahlt, denn nun steht sie hier – eure/unsere Sternwarte – mit Kuppel und Teleskop – das macht uns ein Stückchen mehr einzigartig.

Und ab der nächsten Woche können dann die kommenden Schülergenerationen von deinem Wissen, lieber Walter, und deiner Begeisterung für die Astronomie profitieren, und zwar ganz praktisch und hier vor Ort – das ist fantastisch!

Ich freue mich auf den kleinen Exkurs, den du uns gleich über die Sterne und das Universum geben wirst, damit wir ein Stückchen in den Genuss deines Wissens kommen, mit dem du seit Jahren so viele Menschen in deinen Bann ziehst.

Zu guter Letzt gilt unser groooooooßer Dank Hardys beharrlicher Hartnäckigkeit und seinem einschmeichelnden Geschick im Spenden sammeln – so ist es uns gelungen, dass wir unseren Traum nun doch haben verwirklichen können.

Es ist ein bewegender Moment, dass wir nun auch im Namen aller großzügigen Spenderinnen und Spender unser neues Schmuckstück werden einweihen können.

Vielen Dank!