Andere Zeiten kommen
Die ruhigen Zeiten sind vorbei – aber waren sie je da? KI verändert unsere Gesellschaft radikal und einschneidend. Eine sichere Zukunft ist nicht mehr voraussagbar. Relativismus ist die Voraussage für die Zukunft. Soziale Sicherheit wird es nicht mehr geben, unsere Berufs- und Ausbildungswege werden sich verändern. Schon 2040 werden Berufe nicht mehr so sein, wie wir sie heute kennen, eine Überarbeitung in vielen Bereichen unserer Gesellschaft muss und wird stattfinden. Mit diesen einleitenden Worten rüttelte Prof. Dr Holger Horz uns und den Vortragsabend zu der dritten Runde unserer Veranstaltungsreihe zur medialen und digitalen Bildung an unserer Internatsschule auf. Aber Professor Horz wäre nicht Geisteswissenschaftler, würde er diese scheinbar destruktiven Zukunftsaussichten nicht auch als Chance sehen und sein Publikum auch auf diese Reise mitnehmen.
Chat GPT wird genutzt, nicht nur von Schülern, sondern jeder von uns, der sich damit eingehend beschäftigt, wird einen enormen Nutzen daraus ziehen. Abläufe werden vereinfacht, effektiver, schaffen Raum für andere intensivere Aufgaben. Den Mythos, dass wir erkennen, wenn z.B. Hausaufgaben mit KI gemacht wurden, gilt es zu entzaubern. Die Frage, ob wir mit KI leben oder nicht, ist schon lange entschieden. Unserer Herausforderung wird vielmehr sein, das WIE zu bestimmen, mitzugestalten und unsere Kinder und auch uns dazu zu bringen, selbst produktiv zu werden innerhalb der Nutzung von KI. Wir müssen das, was uns scheinbar als leicht und einfach erreichbares Wissen gegeben wird, reflektieren können. Diese Reflexion muss im gesellschaftlichen Diskurs verankert sein.
Es wird auch immer um die Frage der Glaubwürdigkeit gehen – was ist denn nun wahr? Kritisches Verstehen und die Erwerbung der dazu nötigen zentralen Skills, das sind die Chancen der Bildung und hier müssen wir mit der Erziehung zu Hause und auch dann in der Schule ansetzen.
Die nötigen Eigenschaften, die es zu erlernen gilt für die Zukunft und welche in die Lerninhalte gehören, sind Verantwortung, Reflexivität und Kreativität. Denn genau das leistet KI nicht und wird es auch zukünftig nicht leisten. Es gilt, sich immer zu erinnern, dass KI eine intelligente Technik ist, die von Menschen gefüttert wird. Nicht mehr, nicht weniger. Schule mit ihrem Bewertungssystem muss sich verändern. Zeit in der Schule kann dank KI ganz anders genutzt werden, mehr wieder im ursprünglichen Sinn – im Gespräch, im Austausch miteinander und in der Reflexion. Das ist die Chance und das ist das Beruhigende und zugleich das Herausfordernde, mit dem uns Professor Horz in den Abend entlässt.
Wir danken für eine spannende, atemberaubende Vortragsreise in die Zukunft, nein, in unsere Gegenwart. Ein Vortrag, der uns mit packenden Bildern und eindringlichen Worten, mit humanistischem Wissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit dem festen Glauben an unsere demokratischen Grundwerte und daran, dass wir unsere Lerninhalte auch weiter mitgestalten können und werden, bereichert hat.
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