Mehr als 130 Lucius-Schüler laufen 4153-mal um den Sportplatz, um Spenden für Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern zu sammeln.
Seit sieben Jahren erinnert das Internat Institut Lucius mit einem Spendenlauf an den tragischen Unfalltod dreier Schülerinnen. Die Schule hat diese besondere Art des Gedenkens gewählt, um Schülern, aber auch Lehrern bewusst zu machen, dass Sicherheit, Wohlstand und Bildungschancen nicht selbstverständlich sind. Mit den Spenden werden in diesem Jahr Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt.
Etwa 130 Schüler liefen am Mittwoch zwei Stunden lang ihre Runden auf dem Sportplatz. Schulleiterin Laura Lucius freute sich besonders, dass auch viele Abiturienten den Weg zurück an die Schule gefunden hatten, um an dem Spendenlauf teilzunehmen, obwohl ihre Schulpflicht bereits zu Ende ist. 4153 Runden kamen so zusammen. Das ist erneut eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 1000 Runden.
Kampf gegen Drogen
»Es ist schön, dass sich die Anzahl der Runden von Jahr zu Jahr erhöht«, freut sich Geschäftsführerin Vera Kissner. Für jede Runde, die gelaufen wird, spendet die Schule einen Euro. Mit zusätzlichen Spenden der Eltern und von ehemaligen Schülern kamen so vor zwei Jahren mehr als 5000 Euro zusammen. Im letzten Jahr konnten rund 7000 Euro für die Erdbebenopfer in Nepal gespendet werden. »Ich denke, es wird wieder das Doppelte werden«, erwartet Kissner, dass in diesem Jahr mehr als 8000 Euro an Spenden zusammenkommen.
Das Geld soll an zwei Organisationen verteilt werden.
»Save the Children« unterstützt nach eigenen Angaben über 55 Millionen Kinder in 120 Ländern. Neben Nothilfe und der Sicherung des Überlebens, der Gesundheit und vor Gewalt werden der Schulbesuch und die Ausbildung ermöglicht.
Die zweite Organisation »Escuela Azul« wurde von Lucia Cairoli persönlich vorgevorgestellt.
Die »Blaue Schule«, wie sie übersetzt heißt, unterstützt verschiedene soziale Projekte in Kolumbien, die verhindern sollen, dass gefährdete Kinder in Drogenkonsum, Prostitution oder Kriminalität abrutschen. Schulleiterin Lucius betonte, dass die Schüler sich an der Auswahl der Organisationen, die die Spenden bekommen, beteiligen. »Wir laufen im Gedenken an alle, die in Not sind«, erklärte sie beim Start des Spendenlaufs. »Wir laufen für alle, denen es definitiv nicht so gut geht wie uns.« Auch Kissner wies auf diesen meditativen Aspekt hin. Die Idee für das ungewöhnliche Gedenken an die Schülerinnen Catarina, Lea und Nina, die am 27. Mai 2008 bei einem Autounfall starben, sei nach einem Gedenkgottesdienst zum Jahrestag des Unfalls entwickelt worden. Mit den Spenden dieses ersten Laufs sei ein Unfallopfer in einem Krankenhaus unterstützt worden, erläuterte Kissner die Verbindung zwischen der Tradition und dem tragischen Anlass. »Das einzige, was uns gegen Trauer oder Not schützen kann, ist Zusammenhalt«, stellte Kissner fest. Und dieser werde durch den gemeinsamen Spendenlauf gestärkt.