Tag 5 – der Tag der Burgen und Besuch des Keltenmuseums
Heute ging es wie immer am frühen morgen los. Nach dem Frühstück ging es zur Ronneburg , wo schon der edle Ritter Mirko van Keken, unser Lehrer, auf unsere Schülergruppe wartete. Spannend und anschaulich erzählte er vom Leben der Rittersleute, von ihren Gebräuchen und Sitten.
In der Reihe der von den Staufischen Königen zu Beginn des 13. Jahrhunderts veranlassten Sicherungsburgen der „Kaiserlichen Wetterau“ nimmt die Ronneburg eine besondere Stellung ein. Im Jahre 1231 wird ein „Altar in castro Roneburg“ erwähnt. Demnach wurde die Burg vor 1231, also noch zu Lebzeiten Gerlach II von Büdingen, der kaiserlicher Landvogt in der Wetterau war, erbaut. Sie wurde auf einem steilen Basaltsporn des südlichen Vogelsberges angelegt und diente dem Schutz der Handelsstraßen in der Mainebene und der Wetterau.
1476 ging die Burg in den Besitz des Fürstenhauses zu Ysenburg und Büdingen über. Im 16. Jh. erfuhr die Burg durch die Grafen Anton zu Ysenburg und dessen Sohn Graf Heinrich zu Ysenburg umfangreiche Umbauten und wurde in dem noch heute bestehenden Zustand ausgebaut.
Damit ist die Ronneburg eine der wenigen im originalen Bauzustand des 16. Jh. erhaltenen Höhenburgen Deutschlands und zählt zu den bedeutensten Burgen in Hessen.
Die Burg verfügt über einen 96 m tiefen Brunnen mit einem alten Tretrad, um das Wasser heraufzubringen. Der Bergfried mit seiner eigenwilligen sogenannten „Welschen Haube“ ist eine Besonderheit in der Region. In der historischen Burgküche brennt das Feuer auf dem offenen Herd, wenn das Burgmuseum für Besucher geöffnet hat. In vielen Räumen kann man noch die Malereien aus dem 16. Jh. bewundern.
Nach einer zünftigen Rittersmahlzeit ging es von der Ronneburg weiter in die „Welt der Kelten“. Hier erwartete unsere Schüler nicht nur der Besuch des Museums, sondern sie konnten sich auch in den Künsten der Kelten üben.
Die lebensgroße Statue des Keltenfürsten vom Glauberg aus Sandstein und die Funde aus den Gräbern haben fast 2500 Jahre unentdeckt im Boden gelegen. Sie sind die Herzstücke der Ausstellung und im Original ausgestellt. Dazu kommen die nicht minder bedeutenden Siedlungsfunde vom Glauberg und seiner Umgebung. Die Ausstellung zur Keltenwelt am Glauberg befindet sich in einem der momentan spektakulärsten Museumsbauten Deutschlands. Die Ausstellung berücksichtigt auch die große Bandbreite der „keltischen“ Kulturerscheinungen – von den Kelten des 6. bis 1. vorchristlichen Jahrhunderts über vermeintliche Kelten der britischen Inseln bis hin zum zeitgenössischen „Keltentum“ in Musik, Brauchtum und Mode.Der Rundgang durch die Ausstellung führt zu den einzigartigen Beigaben, die drei keltische Krieger und Herrscher in ihr Grab begleiteten. Neben Waffen und Schmuckstücken, absoluten Spitzenerzeugnissen keltischer Handwerkskunst, werden auch geheimnisvolle Exponate und Gegenstände des alltäglichen Lebens zu bewundern sein. Den Höhepunkt der Führung bildet die Begegnung mit der lebensgroßen Statue eines Keltenherrschers aus Sandstein – dem „Keltenfürsten vom Glauberg“.
Für unsere chinesischen Schüler und ihre Internatsfreunde standen nach einer Führung der Kelten-Sport mit Schleudern, Bogenschießen und Keulenwerfen auf dem Programm und auch das Keltenhandwerk mit Feuer machen und Schnitzen wurde geübt.
Am Nachmittag ging es dann zurück in unsere Burg. Nun hieß es Kofferpacken für das Wochenende, denn nun steht der spannendste Teil der Reise an. Unsere Schüler nehmen ihren chinesischen Austauschpartner mit in ihre Familien. Nun wird jeder unserer Gäste ein eigenes kleines Abenteuer erleben. Wir sind gespannt, auf die Erzählungen…