Florian Koch, Verlagsbuchhändler, Kulturmanager aus Frankfurt und Mitinhaber des Metermorphosenverlag bestritt im Januar unser „Burggespräch“ – unsere Veranstaltungsreihe für die Schülerinnen und Schüler unserer Oberstufe.
Florian Koch schilderte seinen Werdegang in einem unterhaltsamen und vielseitigen Vortrag, in dem er die ganze Bannbreite seiner beruflichen Arbeit vorstellte. Nach dem Abitur begann Koch zunächst eine Lehre zum Verlagsbuchhändler – bei keinem Geringeren als dem Suhrkamp Verlag. In Tübingen und Paris folgte ein Studium der allgemeinen Rhetorik, Literatur und empirischer Kulturwissenschaften. Mitte der 90er Jahre siedelte Florian Koch nach Frankfurt am Main über, wo er zunächst in einer Agentur für Kommunikation arbeitete.
Weitere Erfahrungen in der Praxis folgten durch die Gründung des „Weltenbürgers e.V.“, eines Vereins der für die Firma VW geschaffen wurde, Hier fanden Autoren Gelegenheit ihre Geschichten zu veröffentlichen, Vorträge zu halten und Koch organisierte Lesungen .So versuchte sich der Verlagsbuchhändler zum ersten Mal auch in der Moderation bei Lesungen und Veranstaltungen.
Die Galerie Rothe war die nächste berufliche Station, die vielfältige Aufgaben mit sich brachte: das Konzipieren von Ausstellungen und das Erstellen von Werkverzeichnissen. Dies war die perfekte Vorbereitung für die folgenden Jahre bei Florian Kochs Arbeit im „Verlag der Autoren“. Über die Frage des Vertriebs kam es zu einem regen Austausch zwischen dem Kulturmanager und unseren Schülern und schnell wurde klar, dass Bücher heute nicht mehr nur im Buchhandel zu erstehen sind.
Stets wachsender Versandhandel sowie „Best of Boocks“ Ecken in großen Kaufhäusern, Tankstellen, Geschenk-Läden, Museums-Shops, aber auch das sogenannte „Industrie-Geschäft“, d.h. Unternehmen verschenken Bücher zu Festen und anderen Anlässen, spielen heute eine große Rolle im Vertrieb.
Ende der der 90er Jahre, so Florian Koch weiter, erfand er gemeinsam mit Freunden den Zollstock, auf dem 2.000 Jahre Weltgeschichte in 2.000 Millimetern dargestellt wird. Ein Verkaufsrenner, nicht nur in den Museums-Shops!
Aus dieser Erfolgsgeschichte entstand der Verlag „MeterMorphosen“, in dem Koch und seine Mitstreiter weitere doppelsinnige Geschenkideen entwerfen .Die Verwandlung von Alltagsgegenständen mit passenden Inhalten sowie ein spielerischer Umgang mit Bildung prägt die Produkte. (Malerei am laufenden Meter, der Blumen Zollstock, der Eisenbahn Zollstock, Zahlen am laufenden Meter, der Erdzeit Zollstock, das sprachkreative Memospiel „Gemischtes Doppel“, das Gourmetkartenset NIMM 3, das Reise-Postkartenset, der Perfekte Plan ). Gemeinsam mit dem italienischen Anbieter Palomar, der mit „Crumpled City“ eine Serie zusammen knüllbarer Stadtpläne herausbrachte, entstand auch „Crumpled Sky“ und die innovativen Pinnwände PIN CITY und PIN WORLD.
Weitere Kulturprojekte liegen dem Kulturmanager am Herzen. Mit seiner kleinen Agentur „Kultur am Main’“ realisiert er den „langen Tag der Bücher“, das Literaturfest „LiteraTurm“ und ist zudem Kurator in der Kulturfabrik in Sachsenhausen.
Seine vielfältigen, kulturellen Aktivitäten sowie besondere Angebote von anderen Kulturschaffenden bündelt der vielseitige Florian Koch in seinem monatlich versandten Kultur-Newsletter, bei dem sich jeder unter Florian.Koch@Kultur-am-Main.de anmelden kann.
Wir danken Florian Koch für seinen Vortrag, zeigte er doch, wie viele interessante und spannende Projekte im Kulturmanagement zu realisieren sind. Der Zollstock und der knüllbare Stadtplan werden uns sicherlich auf der einen oder anderen Städtetour und in den Museums-Shops begegnen und an diesen Abend erinnern.
vk nach Notizen von vl