Etwa ein halbes Jahr später und damit circa zwei Wochen vor der Premiere, sind wir alle zusammen in eine Jugendherberge gefahren, um dort gemeinsam ein letztes Mal Tag für Tag intensiv zu proben. Das war eine extrem anstrengende, aber auch lustige Zeit und ich bin froh, so etwas gemacht zu haben. Die letzten Tage vor der Aufführung bestanden nur noch aus Technik-Proben und den Generalproben.
Hervorzuheben sind noch die fantastischen Masken und die extravagante Schminke, die wir jedes Mal vom Schminkteam aufgetragen bekommen haben. Oft bestand diese aus Metallic-Farben im Fischschuppen-Look. Doch nicht nur die Schminke war bezaubernd, auch die Kostüme waren aufwendig und handgemacht.
Endlich war es soweit: die Premiere! Natürlich hatte ich Lampenfieber und als ich im Backstage-Bereich saß, kurz vor meinem Auftritt, und die Menschenmassen auf den Zuschauerrängen hörte, da hätte ich mich am liebsten vergraben. Jetzt musste ich über mich selbst hinauswachsen und alles geben. Und als ich dann auf der Bühne stand, verfiel ich wie in Trance oder eine Art Rausch und vergaß alles, das Lampenfieber, die Menschenmassen, nur hoffentlich nicht den Text.