Aus Leonardo wird Benito

Mein Name ist Leonardo, ich habe eine der Hauptrollen im englischsprachigen Musical „DEEP BLUE“ gespielt. Ich bin dort als „Benito“, einer der Barrakudas, aufgetreten. Ich würde mit euch gerne meine Erfahrungen teilen, die ich bei diesem Musical gemacht habe, vom Casting bis zur Aufführung. Doch bevor ich das tue, werde ich euch erst einmal erzählen, wovon das Musical handelt.

Das Musical

Hören Sie hier den Titelsong aus DEEP BLUE

Das Musical „DEEP BLUE“ behandelt das Thema Plastikverschmutzung der Meere. Dies ist in Form von einer Unterwasser-Stadt dargestellt, in welcher die Fische, also die Bewohner, das Plastik zunächst für Gold halten. Dies wird ihnen unter der tyrannischen Herrschaft der Barrakudas vermittelt. Doch als immer mehr Fische aufgrund des Plastiks krank werden, wird der Sache auf den Grund gegangen. Es stellt sich heraus, dass ihre „Götter“, die Menschen, gar keine Götter sind und nur ihren giftigen Müll ins Meer schütten. Der ursprüngliche, inzwischen verstoßene, Herrscher die Krake wird zurück in die Stadt geholt und die Schreckensherrschaft der Barrakudas wird beendet. Jegliches Plastik wird aus der Stadt entfernt und mit einer kleinen Romanze gibt es zum Schluss doch ein Happy End.

Über den inneren Schweinehund zur Hauptrolle

Für mich fing alles an, als bekannt gegeben wurde, dass erneut ein Musical an der Schule aufgeführt werden soll. Zu diesem Zeitpunkt war ich in der 9. Klasse. Ich hatte bereits in der 8. Klasse als Nebendarsteller in dem Musical „iCu“ mitgewirkt und wollte nun endlich mal als Hauptdarsteller auf einer Bühne stehen. Also meldete ich mich beim Casting an.

Natürlich war ich aufgeregt, vor einer Jury zu singen und vorzusprechen, doch manchmal muss man seinen „inneren Schweinehund“ überwinden und sich trauen. Wert war es das allemal, denn letztendlich bekam ich eine der Hauptrollen.

Doch meine Reise hatte gerade erst begonnen. Denn in der 10. Klasse musste ich dann nicht nur jeden Dienstag mit allen anderen proben, sondern hatte zahlreiche zusätzliche Termine, für die ich meine Freizeit „opfern“ musste. Sicher war mir dadurch oft neben der Schule alles zu viel, doch auf irgendeine Weise war es auch eine aufregende Erfahrung und mit dem Gedanken, dass ich bald eine große Aufführung vor mir hatte, war ich immer motiviert, alles zu geben.

Proben, Proben und endlich – Premiere!

Etwa ein halbes Jahr später und damit circa zwei Wochen vor der Premiere, sind wir alle zusammen in eine Jugendherberge gefahren, um dort gemeinsam ein letztes Mal Tag für Tag intensiv zu proben. Das war eine extrem anstrengende, aber auch lustige Zeit und ich bin froh, so etwas gemacht zu haben. Die letzten Tage vor der Aufführung bestanden nur noch aus Technik-Proben und den Generalproben.

Hervorzuheben sind noch die fantastischen Masken und die extravagante Schminke, die wir jedes Mal vom Schminkteam aufgetragen bekommen haben. Oft bestand diese aus Metallic-Farben im Fischschuppen-Look. Doch nicht nur die Schminke war bezaubernd, auch die Kostüme waren aufwendig und handgemacht.

Endlich war es soweit: die Premiere! Natürlich hatte ich Lampenfieber und als ich im Backstage-Bereich saß, kurz vor meinem Auftritt, und die Menschenmassen auf den Zuschauerrängen hörte, da hätte ich mich am liebsten vergraben. Jetzt musste ich über mich selbst hinauswachsen und alles geben. Und als ich dann auf der Bühne stand, verfiel ich wie in Trance oder eine Art Rausch und vergaß alles, das Lampenfieber, die Menschenmassen, nur hoffentlich nicht den Text.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es eine unglaublich tolle Erfahrung war, dass ich durch diese Zeit viele Freunde gewonnen habe und einen großen Reifesprung gemacht habe. Beim Internatsmusical mitzuwirken, würde ich jedem empfehlen. Außerdem möchte ich diese Möglichkeit nutzen und mich gerne bei allen Erwachsenen bedanken, die uns auf unserer Reise geführt und motiviert haben, insbesondere bei Nina Dressen und Dale Wood. Die beiden haben das Ganze mit ein wenig Hilfe auf die Beine gestellt und uns gezeigt, dass sich solch eine Anstrengung lohnt. Danke für alles!

Leonardo, Klasse 10