Der Abiturjahrgang 2020
Von Vera Kissner
Dieser Jahrgang verdient wahrhaftig eine Würdigung – war es nicht nur eine besonders nette, fröhliche und zuverlässige Gemeinschaft, sondern er wird uns allen leider auch als der Abijahrgang 2020 in Erinnerung bleiben, der unter Corona-Bedingungen Abitur machen musste!
Dabei fing alles so unglaublich gut an: die erste Klasse, die – bis auf einige Wanderer – komplett Fahrrad fuhr, meistens alle guter Dinge und auch die, die anfangs das ganz schrecklich fanden, schätzten dann den zusätzlichen Sport, der durchtrainierte Waden und muskulösere Oberschenkel brachte. Bis auf einen Schüler hatten tatsächlich alle Fahrräder, und Dank unseres neuen Erziehers waren alle Räder gut in Schuss. Der Jahrgang war eine Gemeinschaft, die sich zwar wie alle Klassen auch in einzelne Gruppen teilen konnte, aber bei wichtigen Anlässen und Ansprachen als Einheit auftrat und sich kollegial verhielt.
Dank der beiden wirklich guten Burgsprecher, die frei und sicher reden konnten und ihren Auftrag ernst nahmen, gab es eine gute Kommunikation und ein gutes Miteinander, auch bei Themen, die nicht einfach waren.
So erlebten wir schöne Abende , nette Kaminrunden, fröhliche Gesprächskreise und eigentlich freuten sich alle darauf, nach dem Schriftlichen unbeschwerte und vergnügte Tage zu genießen.
Aber dann kam für uns alle der Cut- und unser Abiturjahrgang wurde jäh hinaus katapultiert, aus dem Internat, aus der Schule, aus dem Alltag, zurück in die eigene Familie.
Abi schreiben mit Abstand, ohne jede Art der Feier, kein lautes Treiben und keine Party nach dem Mathe-Abi, alles ein wenig gedämpft, wie unter einer Glocke, alles erschien einem leiser und verhaltener – kein Wunder!
Dann kamen nochmals 2 Wochen im Mai, an dem die Burg für die Abis 20 geöffnet wurde und einige die ganze Woche oder einige Tage anreisten. Leben, essen, lernen, zusammensitzen unter den aktuellen Corona- Bestimmungen – aber immerhin, es gab schöne Momente, nette Begegnungen, einen Grillabend mit Ball im Hof, aber dennoch… richtig ausgelassen schien es nicht, wie auch?
Bald darauf wurden die letzten Zimmer geräumt, damit die Kleinen in der Burg einziehen konnten und wir den restlichen Schulbetrieb mit Präsenzunterricht weiterführen konnten.
Das mündliche Abitur kam und es gab ein Wiedersehen mit unseren Abiturientinnen und Abiturienten, aber auch hier mit Maske, viele reisten an und nach den Prüfungen gleich wieder ab. Einige übernachteten im Wiesenhaus und suchten nochmal das alte Internats-Flair einzufangen.
Die Abiturfeier konnte zum Glück stattfinden, zwar in einem kleinen Kreis, aber ebenso feierlich wie alle unsere Abiturfeiern. Es gab die traditionell persönlichen Worte für jeden Einzelnen, mal besinnlich, mal heiter. In diesem Jahr gab es zu den Abiturzeugnissen einen Hoodie, gesponsert von der Luciana, unserem Ehemaligenverein, dem Förderverein der Eltern und unserer Internatsschule – ein kleines Dankeschön und Auf Wiedersehen für unsere Abis 2020!
Claus Hartherz, der Vorstand des Ehemaligenvereins, ließ es sich nicht nehmen, die drei besten des Abiturjahrgangs zu ehren und persönlich das Überziehen der Talare – mit dem angemessen Abstand – zu begleiten. Endlich flogen dann die Hüte 2020 durch die Luft des schönen warmen Sommertages und es hieß für uns alle fare well!
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr am Luciana-Treffen 2021!